Coffy (US 1973)

Die [Blax/Ex]ploitation-Anlage schlägt natürlich immer mal wieder etwas zu sehr durch, vor allem in Form großzügig eingestreuter blanker Brüste, und am extremsten sicherlich bei der "Prostituiertenschlacht am Kalten Buffet"-Szene. Ansonsten aber ein Fall eines Films, der aus seinem vielleicht insgesamt künstlerisch wenig wertvollen Genre so vollendet und archetypisch überhöht heraussticht, dass er filmhistorisch absolut bemerkenswert ist. Denn gezeigt wird in vom Anfang an mitreißendem Tempo eine vor Zynismus triefende, aber doch auch viel Realismus und Herz beweisende Geschichte, in der natürlich alle Weißen böse und korrupt sind, aber auch die Rollen der ins Drogengeschäft verwickelten Schwarzen in keinster Weise beschönigt werden und die systematischen Verwicklungen dieser Mitwirkenden im kaputten System und der Schaden für die "Communities" klar benannt und veranschaulicht werden. Aber in erster Linie wird natürlich Action und Coolness zelebriert und es wird demonstriert, dass Rache manchmal doch am besten nicht kalt schmeckt, sondern wenn sie wie brühend heißer Kaffee serviert wird.

8 Punkte für ein sehr unterhaltsames und absolut konkurrenzfähiges (Mach-)Werk.

Nachdem in letzter Zeit schon die Nr. 4 und die Nr. 3 von Tarantinos Top 7 Exploitation - Movie - Liste von mir geschaut wurden, stand auch mal wieder die Nr. 2 auf dem Programm (wobei das Zufall ist, dass die Filme alle auch in der Liste vertreten sind), einer meiner Lieblingsexploitation-Filme. Coffy macht einfach Hammer-Spaß, hat aber auch die richtige Spur Dramatik und an Pam Grier kommt sowieso niemand vorbei. Einfach Top!