Better Man (US 2024)

Mit Better Man ist Michael Gracey eine besonders kreative Version eines Biopics über Popstar Robbie Williams gelungen. Statt nüchterner Chronologie setzt der Film auf surreale Bilder, Musical-Momente und einen Robbie als CGI-Schimpansen. Diese ungewöhnliche Darstellung führt zu einer ebenso eigenwilligen wie eindrücklichen Metapher, die für Robbies eigene Selbstwahrnehmung als „performing monkey“ (wie er sich selbst einmal bezeichnete) steht und dem Film definitiv das gewisse Extra verleiht.
Stilistisch wagt Better Man viel und gewinnt oft. Die Inszenierung ist bildgewaltig, atmosphärisch und emotional. Themen wie Geltungsdrang, Selbstzweifel und die Schattenseiten des Ruhms werden offen und mit Selbstironie behandelt, getragen von überzeugendem Storytelling und einem ungewöhnlich persönlichen Ton.
Als faktentreues Porträt sollte man den Film aber nicht unbedingt verstehen, sondern eher als unterhaltsame, fantasievolle Geschichte über den Aufstieg und Absturz eines Popstars.
Trotz mancher Unschärfen bleibt Better Man ein mutiger, stilistisch origineller Film, der sich traut, Popkultur mit Fantasie zu verbinden und dabei hilft, den Menschen Robert Williams ein Stück weit besser zu verstehen. Wer sich auf den ungewöhnlichen Stil einlässt, erlebt ein kreatives, bewegendes Porträt. Mit kleinen Schwächen, aber großem Herz.